2015 einordnen. Historische Perspektiven auf ein bewegtes Jahr. Einleitung
In: Journal of modern European history: Zeitschrift für moderne europäische Geschichte = Revue d'histoire européenne contemporaine, Band 20, Heft 1, S. 2-7
ISSN: 2631-9764
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In: Journal of modern European history: Zeitschrift für moderne europäische Geschichte = Revue d'histoire européenne contemporaine, Band 20, Heft 1, S. 2-7
ISSN: 2631-9764
Was bedeutete Migration in Europa nach 1945? Bisherige Arbeiten zur Migrationsgeschichte verbleiben entweder im nationalen Rahmen oder untersuchen transnationale Organisationen und Prozesse. Kaum finden sich Studien, die diese Ebenen kombinieren. Im vorliegenden Band werden nun Migrationsprozesse und Migrationspolitik in 13 Ländern Europas von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart untersucht. Dabei geht es zum einen um die Migrationsprozesse selbst, um staatliche und behördliche Regulierungsversuche und deren Auswirkungen sowie um die Reaktionen der Einwanderungsgesellschaften und die der Migranten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Perspektive der Nationalstaaten, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Parallelen und Sonderwege zu identifizieren, Vergleiche zu ermöglichen und transnationale Prozesse zu erkennen. Vor allem zwischen den west- und osteuropäischen Ländern lassen sich dabei unterschiedliche Phasen erkennen zwischen Nachkriegs- und postkolonialer Migration, Arbeitsmigration, Binnenmigration, vor allem in der Sowjetunion, Ein- und Auswanderungsprozessen nach dem Zusammenbruch der Sowjetimperiums und der Migration aus den Bürgerkriegsstaaten, vor allem aus Syrien und Afghanistan, nach 2010.
Bisherige Arbeiten zur Migrationsgeschichte verbleiben entweder im nationalen Rahmen oder untersuchen transnationale Organisationen und Prozesse. Kaum finden sich Studien, die diese Ebenen kombinieren. Im vorliegenden Band werden nun Migrationsprozesse und Migrationspolitik in 13 Ländern Europas von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart untersucht. Dabei geht es zum einen um die Migrationsprozesse selbst, um staatliche und behördliche Regulierungsversuche und deren Auswirkungen sowie um die Reaktionen der Einwanderungsgesellschaften und die der Migranten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Perspektive der Nationalstaaten, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Parallelen und Sonderwege zu identifizieren, Vergleiche zu ermöglichen und transnationale Prozesse zu erkennen. Vor allem zwischen den west- und osteuropäischen Ländern lassen sich dabei unterschiedliche Phasen erkennen zwischen Nachkriegs- und postkolonialer Migration, Arbeitsmigration, Binnenmigration, vor allem in der Sowjetunion, Ein- und Auswanderungsprozessen nach dem Zusammenbruch der Sowjetimperiums und der Migration aus den Bürgerkriegsstaaten, vor allem aus Syrien und Afghanistan, nach 2010.
In: Moderne Zeit Band 37
Einleitung. Flüchtlingspolitik im 20. Jahrhundert -- I. Die Ursprünge eines neuen Politikfeldes nach dem Ersten Weltkrieg -- 1. Flucht in der Zwischenkriegszeit -- 2. Vorgeschichten -- Vor dem 19. Jahrhundert. Begriffsgeschichten und die unendliche Geschichte des Asyls -- Das 19. Jahrhundert. Politisches Asyl und die dunkle Seite der Nationalstaaten -- 3. Ein internationaler Politikbereich entsteht. Die Zwischenkriegszeit -- Ein Kriegsproblem beenden. Die 1920er Jahre -- Die Katastrophe und verhaltene Aufbrüche. Die 1930er Jahre -- II. Politik ohne Zukunft und Zentrum. Weichenstellungen um 1950 -- 1. Eine Welt voller Flüchtlinge -- Ethnische Säuberungen und Bürgerkriege -- Dekolonisation und Nationenbildung -- Kalter und heißer Krieg -- 2. Welt ohne Flüchtlinge. Die DP-Politik der Alliierten -- Die kurze Hochphase der internationalen Zusammenarbeit -- Die UNRRA und die Repatriierung der Displaced Persons -- Die IRO und das Resettlement der europäischen DPs -- 3. Die Entstehung des UNHCR -- Die Vision einer großen Lösung für das Flüchtlingsproblem -- Die Gegner einer großen Lösung -- Die Re-Nationalisierung der internationalen Flüchtlingspolitik -- Die kleine Lösung: Das UN-Flüchtlingskommissariat -- 4. Die Begrenzung der Genfer Flüchtlingskonvention -- Die Juridifizierung der internationalen Beziehungen -- Die Flüchtlingskonvention als Abschluss der DP-Politik -- Der kleinste gemeinsame Nenner -- 5. Die Flüchtlingspolitiken der frühen 1950er Jahre -- Die Flüchtlingshilfe der Regionalorganisationen -- Binnenflüchtlinge und staatliche Hilfsprogramme -- Die vielfältigen Ansätze nichtstaatlicher Akteure -- 6. Das amerikanische Jahrzehnt -- Flüchtlingshilfe im Kalten Krieg -- Die Sorge vor der Überbevölkerung und die Entstehung der ICEM -- Die Entstehung des flüchtlingspolitischen Apparats der USA.
In: Moderne Zeit Band 37
Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Flüchtlinge, in dem Millionen Menschen aufgrund von Krieg, Gewalt und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten. Mit den Fluchtbewegungen entstand das System der internationalen Flüchtlingshilfe. Es setzte sich die Vorstellung durch, dass es die Aufgabe der Staatengemeinschaft sei, Geflüchtete zu unterstützen und dafür leistungsfähige Strukturen aufzubauen. Bis in die späten 1950er-Jahre glaubte die Staatengemeinschaft jedoch, das massive Fluchtgeschehen sei ein vorübergehendes Problem, das nur Europa betreffe. Das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) war daher zunächst eine kleine Behörde mit wenig Einfluss. Jakob Schönhagen schildert eingehend, wie seit den 1960er Jahren schrittweise und gegen viele Widerstände eine internationale Flüchtlingspolitik entstand, die weltweit ausgerichtet war – mit den Flüchtlingskrisen in Algerien und Bangladesch als den entscheidenden Stationen. Der Autor rekonstruiert ebenso, welche Folgen dieser späte Entstehungsprozess bis heute hat.